FLEISCH. EIN MELODARM.
Das, mein Kind, ist ein Schlachthof. Da drin entstehen die kleinen Würstchen, die du so gerne hast. Und der Speck, der kommt auch von dort. – Nein, ich hab nicht gelogen! Die Würstli entstehen wirklich da drin! Ich habe dir lediglich verschwiegen, dass da vorher Söili hineingehen. – Ach, das weisst du schon? – Soso, aus der Schule. – Wie kommst du denn darauf? Ein Vernichtungslager? Das finde ich jetzt ein bisschen tendenziös. – Kind, du hast eine blutige Phantasie. Ist es denkbar, dass man Fleisch nur essen kann, wenn man zugleich ein Meister der Verdrängung ist? Oder gibt es eine andere Erklärung, warum der Mensch sich an knusprigem Frühstücksspeck und saftigem Sonntagsbraten erfreut, obwohl er im Grunde genommen weiss, was er da auf seinem Teller hat? Mimito beschäftigt sich in ihrer neuen Produktion mit dem zwiespältigen Verhältnis einer aufgeklärten Gesellschaft zu Tierhaltung, Tiertötung und Tierverspeisung. Sie erzählt ein modernes Märchen, in dem das Archaische, Rituelle und Sinnliche des Fleischessens ebenso heraufbeschworen werden wie die nüchterne Effizienz der Fleischgewinnung. Und über allem schwebt die Frage: Was würden die Bremer Stadtmusikanten heute tun?
SPIEL CLAUDIA BERG _ MELINDA GIGER _ SYLVIE KOHLER _ CHRISTOV ROLLA I KONZEPT URSULA HILDEBRAND _ MIMITO I TEXT / MUSIK CHRISTOV ROLLA I REGIE URSULA HILDEBRAND I AUSSTATTUNG NINA STEINEMANN I LICHT / TON TIMO KELLER _ STEFAN SCHAUENBURG I PRODUKTONSLEITUNG ANNETTE VON GOUMOËNS I PRODUKTION THEATER MIMITO I FOTOS INGO HÖHN
AUFFÜHRUNGEN
18. / 20. / 21. OKTOBER 2017 KLEINTHEATER LUZERN I 16. FEBRUAR 2018 CHOLLERHALLE ZUG I 8. / 10. MÄRZ 2018 TOJO THEATER BERN I 20. / 21. MÄRZ 2018 GRABENHALLE ST.GALLEN I 24. MÄRZ 2018 CHÄSLAGER STANS